Neue Impulse in der Nahrung

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Der folgende Artikel ist aus einem Newsletter des Vereins Neue Impulse. (www.neueimpulse.org)

Unter dem Titel Ernährung für das "Goldene Zeitalter" schreibt Urs Hochstrasser...

Chlorophyll, der zuverlässige Lieferant von Mineralien und Spurenelementen

Als erstes wirkt Chlorophyll Säure-Basen ausgleichend. Gewisse Teile des Körpers müssen im basischen Bereich sein. Wenn wir im PH-Wert eine Skala von 1 (extrem sauer) bis 14 (extrem basisch) haben, so ist 7 der neutrale Punkt. Das Blut muss bei einem Wert von zwischen 7,43 bis 7,45 liegen. Darüber oder darunter ist der Körper in ernsthafter Gefahr. Das ist sichtbar wenig Toleranz und gleicht gewissermaßen einem Hochseilakt. Eine Abweichung gleicht der Körper mit Hilfe von basischen (wie z.B. Kalzium) oder sauren Mineralien aus. In den allermeisten Fällen, werden basische Mineralien benötigt, da der grösste Teil der Zivilisationsnahrung säurebildend ist. Diese holt er sich - wenn sie in der Ernährung nicht ausreichend vorhanden sind - aus den Zähnen. Plaque, Karies und Paradentose sind die Folgen. Ebenfalls an den Knochen baut sich der Körper die benötigten Mineralien ab. Dies führt zu Osteoporose. Der Körper ist genötigt, sich buchstäblich selber abzubauen, um die Hauptaufgabe erfüllen zu können, nämlich zu leben...

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Die chemische Zusammensetzung des Chlorophylls ist mit jenem des Hämoglobins fast identisch. Hämoglobin ist der rote Farbstoff des Blutes. Der große Unterschied ist, dass der zentrale Kern des Chlorophylls aus Magnesium besteht, und der des Hämoglobins aus dreiwertigem Eisen. Eisen ist aber ebenfalls im Chlorophyll enthalten und kann sehr schnell mit dem Magnesium ausgetauscht werden. Was dann daraus entsteht, ist Blut. Das Blattgrün ist tatsächlich Blut bildend.

Magnesium ist für die Muskelfunktion wichtig. Bei Mangel führt dies unter anderem zu Krämpfen. Im Weiteren enthält Blattgrün auch Chrom, welches für die Regulierung des Blutzuckers wichtig ist. Kalzium, das unter anderem für Zähne und Knochen wichtig ist, finden wir auch im Blattgrün. Auch Selen ist im Grün vorhanden, wichtig für das ganze Bindegewebe, Zähne und Knochen. Es verleiht die Festigkeit des Bindegewebes und die Widerstandsfähigkeit. Ebenfalls findet sich im Chlorophyll Kupfer, Jod, Schwefel, Phosphor, Kalium, Mangan, Zink, Natrium, Kobalt und, soviel man weiß, etwa 75 weitere Spurenelemente. Diese Spurenelemente sind in einer solchen Ausgeglichenheit und organischen Form vorhanden, dass sie zu einer sehr hohen Bioverfügbarkeit führen. Im Gegensatz zu den chemisch isolierten, anorganischen Mineralien wie z. B. Jod, welches aus Druckfarben und ähnlichem gewonnen und dann ins Tafelsalz gemischt wird, können überschüssige Mineralien aus den grünen Pflanzen wieder ausgeschieden werden. Der Körper braucht diese Elemente nur in Spuren, aber dafür in einem ausgewogenen Verhältnis zu einander. Ein Zuviel vom Einzelnen kann giftig wirken. Die Struktur des Chlorophylls ist sensibel und Hitze empfindlich.

Es scheint mir wichtig zu wissen, dass Jodzusätze in Lebensmitteln durch jodiertes Salz weit mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen. Meine Empfehlung ist es, fluoridiertes und jodiertes Salz in jeder Hinsicht zu meiden. Hierzu gibt das Buch "Die Jodlüge. Das Märchen vom gesunden Jod." (Taschenbuchausgabe von Dagmar Braunschweig-Pauli) Aufschluss.


Proteine

Die kurzkettigen Proteine der lebendigen Pflanzen, sind mit den, insbesondere im Blattgrün enthaltenen, Polypeptiden für den Körper einfach zu Aminosäuren zerlegbar und können wieder effizient in die benötigten Verbindungen verknüpft werden. Somit werden schlanke Muskeln mit einer hohen Leistungsfähigkeit gebildet. Peptide - vor allem die Polypeptide (Proteine) - spielen in jeder Zelle eine herausragende Rolle. Sie erfüllen die Funktion biologischer Katalysatoren (Enzyme), sind an der Regulation des Zellstoffwechsels und der Interaktion zwischen Zellen beteiligt. Sie werden für den Aufbau spezifischer Strukturen benötigt. Diese Bausteine des Körpers sind auch notwendig, damit eine geordnete Zellteilung stattfinden kann. Die langkettigen Proteine aus Fleisch sind für den menschlichen Körper nur schwer verarbeitbar und können nie zu einem optimalen Gewebe aufgebaut werden. Proteine sind sehr hitzeempfindlich.


Enzyme

Einen wichtigen Faktor stellen die Enzyme dar. Enzyme sind hochmolekulare Eiweißverbindungen, die chemische Veränderungen bewirken, ohne sich selbst zu verändern. Sie wirken als biologische Katalysatoren. Der Körper kann selber Enzyme herstellen, aber nur in einer beschränken Menge. Da erhitzte oder pasteurisierte Nahrung sozusagen keine intakten Enzyme mehr enthält, muss der Körper alle Enzyme selbst herstellen. Ab Temperaturen von 45 Grad sterben die meisten Enzyme ab. Bei Belastungen, seien sie psychisch verursacht, stress-, oder umweltbedingt, benötigt der Körper ebenfalls eine höhere Konzentration von Enzymen. Was aber, wenn der Körper nicht genügend Enzyme herstellen kann, oder die Enzymproduktion erschöpft ist? Ohne Enzyme gibt es keinen Stoffwechsel. Auch ein mangelhafter Stoffwechsel hat für die Gesundheit üble Folgen.

Die lebendigen Pflanzen bringen bereits die dazu notwendigen Aminosäuren und sogar Enzyme mit sich. Wenn nun im Enzymhaushalt Raubbau betrieben wird, dann wirkt sich dies auf die Vitalität und die Effizienz des Körpers aus und reduziert die Reproduktion. Die Alterung geht schneller als die Erneuerung und die Abwärtsspirale hat begonnen. Weil der menschliche Körper nicht für tote Nahrung gebaut ist, ist daher auch keine endlose Produktion von Enzymen vorgesehen. Bei mangelnden Enzymen kann die Nahrung nicht richtig aufgespalten werden und es bilden sich Fäulnis und Gärung. Bircher-Benner sagte zu Recht: Der Tod sitzt im Darm.

Max Bircher-Benner nannte das Chlorophyll synthetisiertes Sonnenlicht. Licht ist übrigens der Stoff, von dem wir hauptsächlich leben. Durch die so genannte Photosynthese wird Sonne in Blattgrün verwandelt und die Pflanze produziert Sauerstoff. Sauerstoff ist bekanntlich lebensnotwendig. Sauerstoff wird im Stoffwechsel benötigt, um dieses gespeicherte Sonnenlicht aus den Pflanzen herauslösen zu können. Der Sauerstoff wird durch das Hämoglobin zu den Zellen transportiert. Hier schließt sich der Kreislauf. Nur gesundes Blut kann genügend Sauerstoff transportieren. Sauerstoff wirkt den für unseren Körper schädlichen anaeroben Bakterien entgegen. Anaerobe Bakterien können bei einem sauerstoffreichen Milieu nicht existieren.


Vitamine

Lebendige Pflanzen enthalten auch viele Vitamine. Ein großer Teil der Vitamine ist hitzeunbeständig. Es gibt chlorophyllhaltige Pflanzen, wie z.B. Weizengras, welche sogar Vitamin B12 enthalten. Nicht nur enthalten sie das Vitamin B12 , sondern regen die Darmflora dazu an, B12 zu produzieren. Dies ist wichtig zu wissen für die Menschen, die rein vegan leben. Bei genügend Pflanzengrün ist die Angst um das B12 und K nicht berechtigt. Keimlinge von Süßlupinen sind ebenfalls ein guter Vitamin B12 Lieferant.

Die Hauptnahrung der Gorillas und der Orang-Utans besteht überwiegend aus Blättern und Kräutern. Der Verdauungstrakt dieser Affen ist mit dem des Menschen größtenteils identisch. Ich habe beobachten können, dass Orang-Utans meistens zusammen mit Früchten auch grüne Blätter essen. Intelligent – fand ich - und das alles ohne Biologiestudium. Ein Orang-Utan hat übrigens etwa achtmal soviel Kraft in seinen Armen, wie ein Boxer der Schwergewichtsklasse. Bemerkt sei, dass sich diese Orang-Utans mit veganer, thermisch unbehandelter Kost ernähren.

Die Komplexität der Verknüpfung all dieser Stoffe und auch weiteren hier noch nicht genannten Substanzen in der lebendigen Pflanze ist so enorm, dass sie weit mehr als nur die Summe der Einzelteile darstellt. Sie kann unmöglich durch isolierte Einzelsubstanzen und schon gar nicht durch die chemisch, künstlich hergestellten, wettgemacht werden.


Chlorophyllquellen

Eine sichere Quelle stellt hier der Saft von Weizen- und Dinkelgras dar. Für jene Leute, die sich zum Frühstück Obst genehmigen, empfehle ich gleichzeitig Weizengrassaft oder sonst ein paar tiefgrüne Blattgemüse oder Kräuter zu sich zu nehmen.

Löwenzahn ist nebst einer Chlorophyllquelle auch für die Leber interessant. Seine Bitterstoffe wirken Wunder. Weiter gibt es Spinat, Melde, Mangold, Feldsalat, Kleeblätter, Alfalfa, Fenchelkraut, Portulak und Petersilie. Ganz besonders liebe ich die Vogelmiere.

Meeralgen sind eine feine Ergänzung des Speiseplans. Die Meerespflanzen im Allgemeinen leisten einen beträchtlichen Beitrag zur globalen Fotosynthese.

Wildkräuter als Heilmittel, sollten frisch gepflückt und einzeln gegessen werden. Dabei braucht man sie nicht mal unbedingt zu kennen. Es gibt da eine Faustregel. Kaue ein Kraut und iss solange es gut schmeckt. Wenn es eklig schmeckt spuck es aus. Dabei muss jedoch generell dem Konsum von Fleisch, Nikotin und Alkohol völlig entsagt werden, sonst funktioniert der Geschmackssinn dafür nicht.

Sprossen aus Sonnenblumenkernen, Buchweizen, Sprossrettich, Kresse oder Braunhirse sind extrem gute Ressourcen. Sie weisen eine ungeheure Vitalität auf. Diese grünen Pflanzen können bedenkenlos mit Früchten kombiniert werden. Diese Kombination ist nicht nur nahrungstechnisch vorteilhaft, sondern auch geschmacklich.

Je frischer und je weniger verarbeitet grüne Nahrung ist, desto wertvoller ist sie. Einmal am Tag Chlorophyll auf dem Speiseplan, wirkt als Jungbrunnen. Wenn es überhaupt Heilmittel gibt, dann ist die chlorophyllhaltige Nahrung an erster Stelle.

Dies wusste schon Ann Wigmore. Als ich in Amerika Ernährungswissenschaft studierte, habe ich mit ihr zusammen gearbeitet. Für sie waren thermisch unbehandelte, chlorophyllhaltige Pflanzen die Hauptnahrung. Tatsächlich haben wir miterlebt, dass dadurch Menschen wieder sehr schnell gesund wurden. Anderseits habe ich festgestellt, dass diese Menschen, wenn sie nachhause gingen, diese Art der Ernährung nicht beibehalten haben. Ihre alten Gebrechen erschienen von neuem. Dies hat mich dazu bewogen, dafür eine Lösung zu finden. Darauf habe ich eine Ernährungsform kreiert und lehre sie in Seminaren, welche die folgenden Hauptkriterien erfüllt:

Die lebendige Nahrung:

- ist gesellschaftstauglich und machbar
- deckt die Nahrungsbedürfnisse der Menschen
- ist gesund, lebendig und vegan
- hat Kultur und respektiert trotzdem das Leben
- repräsentiert Fülle und Reichtum, ohne verschwenderisch und
übermäßig zu sein
- ist Kunst
- ist kreativ
- ist ein Erlebnis und pure Freude ohne Reue
- ist ein Heilmittel
- vermittelt die Botschaft von Liebe

(wird fortgesetzt – das nächste Mal u. a. mit: "Ernährung und Psyche")

Um den ersten Artikel in dieser Serie zu finden, und - wenn veröffentlicht - auch die Fortsetzung, schauen Sie bitte auf die Seite von Sabine Hinz und Michael Kent:

Neue Impulse

Curriculum und wissenschaftliche Veröffentlichungen von Urs Hochstrasser finden Sie hier: Urs HOCHSTRASSER Ph.D. Student






2 Commenti


Super article -- "Chlorophyll, der zuverlässige Lieferant von Mineralien und Spurenelementen." I have been generally aware that chlorophyl is good for me but was not aware of the specifics, especially the fact that chlorophyl is allmost an identical twin of hemoglobin.

I'll make sure to include more of the following in my daily vegetable "smoothie": Spinat, Melde, Mangold, Feldsalat, Kleeblätter, etc. I use "kale" liberally but don't know what it is in German.

Vegetable smoothies, prepared with a hand blender (Zauberstab?), are a great way of getting raw vegetables into you. I handblend what's in season and affordable -- broccoli, spinach, a carrot, some celery, part of a green or a red pepper, etc.
I usually add a raw egg and some home-made yogurt to the mixture and spice it with a few T of soy sauce and a sprinkle of curcumin or pepper or cayenne. Delicious.

This sort of handblending is better than juicing. It liquefies that whole vegetable. Hier in Canada, at Walmart, I can buy an efficient hand blender
for Cdn 9.00 or Euro 6.00.

Quite new to the site, I look forward to more interesting articles.

Questions -- would I be out of order if I asked a question about a particular health problem? I am sure most of the people on this site know more than the basics of nutrition.

Cordially,

Ambros Hieronymus Prechtl ND

Hi Ambros,

Thank you for your comment.

This is Sepp, another German in a foreign land.

This German part of La Leva's site is a bit slow, but as I come across good articles in German, I post them. If you have any suggestions in this sense, I'd be happy to get them.

Any questions: Well, I'm probably less of an expert than you are, but we can always try

;-)

Sepp

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This page contains a single entry by Sepp published on 10.04.08 16:10.

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